Lamspringe – Schwarzes Holz – NSG „Heberberg“ – Lamspringe:
Vom Waldparkplatz am Schwarzen Holz aus geht es zuerst am Waldrand des gleichnamigen Waldes nach Lamspringe, dann durch den Ort mit seinem sehenswerten Ortskern und dem Kloster mit Park. Danach wenden wir uns dem schönen und von schönen Wegen durchzogenen Naturschutzgebiet „Heberberg“ zu, das durch einen herrlichen Wald und kleine Waldwiesen an ehemaligen Kleinsteinbrüchen geprägt wird. Auf weiterhin freundlichen Wegen geht es zurück zum Ausgangspunkt…
- Mitte August 2019
- Anfang März 2013
- Mitte August 2011
Ungefähr 150 Höhenmeter Aufstiege und ebenso viele Abstiege. Keine nennenswerten Lungenprüfer. Weg ist nicht barrierefrei und bietet im und am Wald weitestgehend schmale Pfade und Wege…
Lamspringe mit Ortskern, Kloster und Klosterpark, Naturschutzgebiet „Heberberg“…
Eventuell Einkehrmöglichkeiten in Lamspringe. Direkt am Weg hat in den Sommermonaten der Imbiss im Klosterpark geöffnet. Öffnungszeiten auf der Website des Ortes…
Parkplatz am Schwarzen Holz an der L466 zwischen Lamspringe und Glashütte bzw. Rhüden oder im Ort…
Es verkehren Busse aus mehreren Richtungen, wie Alfeld, Bad Gandersheim und Hildesheim, aber es ist recht komplex, das recht „abseits“ gelegene Lamspringe zu erreichen…
Parkplatz „Schwarzes Holz“ – Schwarzes Holz – Lamspringe – Kloster und Klosterpark Lamspringe – NSG Heberberg – Trompeterbusch – Parkplatz Schwarzes Holz

Ausblick vom Schwarzen Holz

Klosterkirche St. Hadrian & St. Dionysius
Lamspringe und sein Kloster...
Für die Treue, die der sächsische Graf Ricdag Kaiser Ludwig dem Frommen im Streit mit seinen Söhnen hielt, wurde er mit umfangreichem Königsgut beschenkt. Mitte des 9. Jahrhunderts gründete er, wahrscheinlich mit Hilfe des Hildesheimer Bischofs, ein Kanonissenstift in Lamspringe und setzte seine Tochter Ricburga als erste Äbtissin ein. Mitte des 12. Jahrhunderts wurden die benediktinischen Ordensregeln in Lamspringe eingeführt. Durch Schenkungen vergrößerte sich der Besitz des Klosters im Laufe der Zeit erheblich und der wahrscheinlich schon vor der Gründung des Klosters vorhandene Ort blühte ebenfalls zusehends auf. Nach den religiösen Wirren, die der Hildesheimer Stiftsfehde (1519-23), dem Schmalkaldischen Krieg (1546-47) und dem Dreißigjährigen Krieg (1618-48) folgten, fiel das mittlerweile leerstehende Kloster 1643 an den Hildesheimer Bischof, der es an englische Benediktinermönche übergab, die 1628 als Glaubensverfolgte aus ihrer Heimat geflüchtet waren. Ende des 17. Jahrhunderts wurde das baufällig gewordene Kloster neu errichtet. 1681 wurde der Primas von Irland, Oliver Plunkett, in England hingerichtet. Der mit Plunkett befreundete Abt Lamspringes ließ dessen sterbliche Überreste 1683 ins Kloster überführen. 1881 wurden diese in seine Heimat rücküberführt, ein kleiner Teil verblieb in Lamspringe. 1803 wurde das Kloster säkularisiert, die Kirche weiterhin als Pfarrkirche genutzt. Der Ort, attraktiv besonders für Tagelöhner durch das Vorhandensein mehrerer Gewerke (Waldwirtschaft, Glashütte, Brauereien, Flachsspinnereien, Leinewebereien), erfuhr in dieser Zeit einen erheblichen Bevölkerungszuwachs. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hatte der Höhenflug leider ein Ende und der Ort versucht seitdem nicht ohne Erfolg, seine Attraktivität für Bewohner und Besucher zu erhalten. Eine malerische Umgebung, ein gut erhaltenes Fachwerkzentrum, ein Mix aus dörflichem und städtischem Charakter, das Kloster mit Kirche und Park, das Kulturprogramm des Lamspringer Septembers, der Radweg zur Kunst ins nahegelegene Bad Gandersheim – Lamspringe hat schon etliches zu bieten…

Im NSG Heberberg
Ein Abstecher zur Hauptstraße von Lamspringe lohnt sich allemal. Hier an einer ehemaligen Heer- und Handelsstraße befindet sich der eng an die Klostermauer geschmiegte, sehenswerte Fachwerkkern des Ortes. Danach durchqueren wir den seit den 1970er Jahren zum Bürgerpark umgestalteten ehemaligen Klosterpark. Ein kleiner, aber feiner Park mit einer alten Wassermühle, der Quelle der Lamme und altem Baumbestand. In den Sommermonaten kann man sich am Imbiss beim Minigolf z.B. noch einen „Coffee to hike“ gönnen und auf einer schattigen Bank eine angenehme Rast einlegen, bevor schließlich der „Aufstieg“ zum Heberberg erfolgt. Dafür verlassen wir dann schließlich den Park, folgen noch ein paar Meter der Straße und biegen auf einen angenehmen Grasweg ab, der uns durch einen kleinen Heckentunnel erst zur Hebergasse und dann zum Klausbergweg führt. Kurz darauf erreichen wir bereits den Wald, der schon nach wenigen Schritten als Naturschutzgebiet „Heberberg“ ausgewiesen ist.
Der Clausberg und der Heberberg sind auf Betreiben der BUND-Ortsgruppe Lamspringe, die sich auch um die Pflege des Gebietes kümmert, auf einer Fläche von 15ha seit 1989 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Hier tritt Kalkstein zu Tage und im Schutzgebiet befinden sich zahlreiche alte, wohl weitestgehend selbständig renaturierte Steinbrüche. Wer die Wälder um Lamspringe bereits kennt, hier aber noch nicht war, wird wohl einigermaßen erstaunt sein. Der urige, von wunderschönem Niederwald und ebensolchen Halbtrockenrasengebieten geprägte Wald gehört ohne Zweifel zu den schönsten Waldgebieten des Landkreises Hildesheim. „Leider“ waren wir bislang nur „zu früh“ bzw. „zu spät“ unterwegs bzw. zu blind, um die hier vorkommende Pflanzenvielfalt in vollem Umfang genießen zu können. Zu den Besonderheiten gehören z.B. der Gefranste Enzian, der Deutsche Enzian, der Kreuz-Enzian und mehrere Orchideenarten. Im Endsommer beherrschen die Flockenblumen das Geschehen auf den immer noch bunten Wiesen des Schutzgebietes. Es gibt einen aussichtsreicheren Waldrandweg, aber aufgrund des hervorragenden Erlebnisses sollte man den Weg im Wald des Heberberges nehmen. Der führt durch eine reich strukturierte Waldlandschaft mit einem herrlichen Bestand alter, knorriger Bäume. Beherrschend sind die alten Buchen, aber auch zahlreiche andere Baum- und Straucharten sind im Wald angesiedelt. Grenzsteine markieren den ehemaligen Verlauf der Grenze zwischen dem Herzogtum Braunschweig und dem Bistum Hildesheim bzw. dem Königreich Hannover.
Wiesen im Naturschutzgebiet
Wanderkarte mit GPX